Ausgangspunkt war die Überlegung, nach dem "Pflichttermin" Landesgartenschau Würzburg, von dort nicht einfach nach Vohburg zurückzufahren, sondern drei Tage anzuhängen und eine Gegend zu erkunden, in der die wenigsten von uns schon einmal gewesen waren.
Und so ging es diesmal "ins Hessische."
Um 05:30 Uhr ging es von Vohburg aus los, über die Autobahn nach Norden und am Nürnberger Kreuz weiter Richtung Frankfurt. Nach ungefähr 30 km Fahrtstrecke setzte der Regen ein und wurde immer stärker. Ab Erlangen schüttete es wie aus Kübeln und wir befürchteten schon das Schlimmste. Am Rastplatz Haidt haben wir eine längere Pause gemacht. Dann mussten wir wegen eines schweren LKW-Unfalls die Autobahn verlassen und sind auf der Bundesstraße nach Würzburg weitergefahren. Als wir in Würzburg-Hubland am Gelände der Landesgartenschau eingetroffen sind, hat es nur mehr leicht geregnet und nach ungefähr 10 Minuten ganz aufgehört.
Die Landesgartenschau Würzburg findet auf einer Hochebene über dem Maintal statt. Der neue Stadtteil Hubland, der auf Augenhöhe mit der Festung Marienberg entsteht, und dessen großer Park Herzstück der Landesgartenschau ist, blickt auf Jahrhunderte wechselvoller Geschichte zurück.
Er war Richtstätte, Flugplatz und militärischer Stützpunkt und ist eng verbunden mit dem "Kartoffelprofessor" Phillip Adam Ulrich.
Der Würzburger Journalist und Historiker Roland Flade hat in einer Publikation des Würzburger Stadtarchivis die facettenreiche, vielschichtige Geschichte des Würzburger Stadtteils - (auf dem) Hubland - beschrieben. Und das sind einige Stationen und Nutzungen, die das Gelände in der Zeit nach Phillip Adam Ulrich erfahren hat. Es wurde
Nach 1945 wird das Gelände von der US-Armee in Beschlag genommen.
Von 1945 bis September2008 war Würzburg Garnisonsstadt der US-Streitkräfte. Es existierten vier Kasernen: die Emery Barracks, die Hindenburg-Kaserne, die Faulenberg-Kaserne und die 1998 mit dem größten Einkaufszentrum der US-Army in Europa ausgestatteten Leighton Barracks.
Im Rahmen der Reorganisierung der amerikanischen Landstreitkäfte kam es auch in Würzburg zu tief-greifenden Änderungen, zu Standortschließungen. Am 13. März 2008 wurde die amerikanische Flagge eingeholt. Die Übergabe der letzten Schlüssel fand in einer Zeremonie am 14. Januar 2009 statt.
Die Strukturen des ehemaligen Kasernengeländes und Flughafen kann man nach wie vor erkennen.
"US-Hinterlassenschaften" wurden in das Konzept der Gartzenschau integriert.
Wer noch mehr wissen möchte, der nachstehende Link führt zu entsprechenden Informationen.
https://www.wuerzburg-fotos.de/wuerzburger-stadtteile/hubland/
Um 14:30 Uhr waren alle wieder pünktlich am Bus und wir konnten weiterfahren: durch den Spessart, vorbei an Aschaffenburg, Offenbach und Frankfurt Richtung Köln. In Limburg haben wir dann die Autobahn verlassen und sind über die Bundesstraße weitergefahren zu unserem Hotel in Weilburg.
Nach einem ausgiebigen Frühstück unternehmen wir einen Ganztagesausflug nach Frankfurt.
Dort werden wir von einer örtlichen Reiseleitung zu einer Stadtrundfahrt durch die Finanzmetropole am Main erwartet. Anschließend ist noch Zeit zur freien Verfügung bis es weitergeht zum Palmengarten. Dies ist einer von drei botanischen Gärten und liegt im Stadtteil Westend. Mit 22 ha ist er einer der größten Gärten seiner Art in Deutschland. Bei einer Führung erfahren wir viel Wissenswertes über die gesamte Anlage. Unsere letzte Station an diesem Tag ist eine urige Äppelwoi-Wirtschaft, wo wir zu Abendessen und den Tag gemütlich ausklingen lassen.
Finanzplatz Frankfurt
Der Finanzplatz Frankfurt am Main hat sich durch seine hohe Konzentration von Unternehmen der Finanzbranche als der führende Finanzplatz in Deutschland etabliert und zählt zu den wichtig-sten internationalen Finanzzentren weltweit.
Bereits seit dem Mittelalter gehört Frankfurt zu den urbanen Zentren Deutschlands. Die im 11. JH erstmals urkundlich erwähnte Frankfurter Messe etablierte sich als Knotenpunkt der Fernhandels-beziehungen zu allen bedeutenden Handels-zentren Europas. Durch den geschäftigen Handel kursierten in Frankfurt viele unterschiedliche Währungen und da es keine festgelegten Wechselkurse gab, kam es häufig zu Betrug und Wucher. Im Jahr 1585 einigten sich die Frankfurter Messekaufleute erstmals auf Wechselkurse für die unterschiedlichen Währungen sowie auf Regeln für deren Handel:
Die Frankfurter Börse war gegründet. - das Foto zeigt die Neue Börse, Frankfurt.
Hier nun einige Bilder, die direkt bei unserer Stadtrundfahrt vom Bus aus fotografiert wurden.
Alle Fotos: Hans Koch
Im Anschluss an die Stadtrundfahrt waren wir zu Fuß unterwegs - auch hiervon noch ein paar Eindrücke:
Palmengarten Frankfurt
Der im Jahr 1871 eröffnete Palmengarten entsprang wie viele andere Frankfurter Sehenswürdigkeiten privater bürgerlicher Initiative. Dazu wurde 1868 ein Verein gegründet, um die vom ehemaligen, 1866 enttrohnten Herzog Adolf von Nassau zum Verkauf angebotenen tropischen Baum- und Pflanzen-bestände der Orangerie seiner ehemaligen Residenz von Schloss Biebrich für diesen neuen Bürgerpark zu kaufen. Einen Großteil der Flächen stellte von Anfang an die Stadt Frankfurt zur Verfügung, die das Gelände für 99 Jahre in Erbpacht vergab und auch 1884 auf Wunsch der Palmengarten AG größere Grundzukäufe tätigte.
Gut 100 Jahre später wurden die alten Gewächshäuser saniert und eine Reihe von neuen Schauhäusern errichtet. 1992 waren die Umbauten abgeschlossen. Die Exponate befinden sich je nach Herkunft entweder auf den Freiflächen oder in klimatisierten Gewächshäusern. Das Angebot reicht von einer sub-arktischen Landschaft im Glaspavillon bis zu zwei Wüstenlandschaften.
Nachfolgend einige Fotos von unserem Besuch im Palmengarten - alle Fotos: Hans Koch
..... und dann zum Äppelwoi
Nach dem Besuch im Palmengarten fahren wir vom Westend nach Frankfurt-Rödelheim. Knapp 10 km sind es bis zur Frankfurter Äppelwoi-Botschaft. Hier erwartet uns ein gemütliches, rustikales Ambiente mit viel Atmosphäre und typisch hessischen Gerichten und natürlich Äppelwoi.
(über diesen Link kann man sich die Speisekarte anschauen)
Traditioneller Apfelwein ist ein echtes Naturprodukt. Es wird aus speziellen Mostäpfeln mit hohem Säuregehalt und besonders festem Fruchtfleisch hergestellt. Je nach Sorte der verwendeten Äpfel erhält der Apfelwein einen unterschiedlichen Charakter.
Klassische Kelteräpfel sind zum Beispiel der Boskoop, der Luiken oder der Trierer Weinapfel.
Danach geht es wieder zurück nach Weilburg ins Hotel. Alle waren mit dem Tag zufrieden.
Heute sind wir an der Lahn unterwegs und in den "Nassauischen Landen" - ein Mix aus Natur und Kultur steht auf dem Programm. Zunächst geht es nach Hadamar, dann nach Limburg und schließlich haben wir noch zwei Termine in Weilburg an der Lahn.
Der Rosengarten in Hadamar
liegt auf dem Plateau des Herzenberges in Hadamar und ist ein Geheimtipp für Rosenliebhaber.
Auf 3600 qm gibt es über 2000 Rosenstöcke zu bewundern, die in 200 Sorten Blütenvielfalt und Duft verbreiten. Der Verein der Rosenfreunde Hadamar e.V. kümmer sich seit 1996 liebevoll um die Anlage im englischen Stil, die nahe der bekannten Wallfahrtskapelle auf dem Herzenberg entstanden ist.
Die Rosen stammen, wie man den zahlreichen Plaketten entnehmen kann, oft aus Spenden von Privat-personen, wie z.B. von Hochzeitspaaren, die hier die Erinnerung an schöne Feierlichkeiten oder liebgewonnene Menschen aufrecht erhalten wollen.
Neben einem Rosenlehrpfad findet man auch französische und chinesische Elemente. Auch ein japanischer Garten fehlt nicht. Auf dem Gelände kann man wunderbar die
Seele baumeln lassen und sich am Duft der Rosen erfreuen. Zahlreiche Bänke laden dazu ein.
Dieser Garten ist keine Kopie von irgendeinem anderen Garten, sondern hat ein eigenständiges Design und wurde von Anfang an vom Verein der Rosenfreunde (bzw. dessen Vorstand, der hier sein Hobby auslebt) selbst entwickelt, d.h. ohne Beratung von Gartenbauarchitekten oder anderen Fachleuten.
Nach der Führung durch die verschiedenen Gartenteile konnte jeder noch verweilen und die Schönheit der Rosen und des Gartens auf sich wirken lassen.
Um einen Eindruck des Gartens zu anderen Jahreszeiten zu bekommen, besuchen Sie den Roengarten Hadamar doch einfach über folgenden Link: https://rosengartenhadamar.wordpress.com/
Für uns ging es weiter, das Ziel:
Limburg an der Lahn
Hier unternehmen wir einen Stadtspaziergang mit einer örtlichen Reiseleitung. Im Anschluss an die Führung war noch Freizeit eingeplant, in der jeder, der es mochte gerne auch selbst den Limburger Dom anschauen konnte, da eine Besichtigung des Dom mit der örtlichen Reiseleitung nicht möglich war.
Die folgenden Fotos (auch wieder von Hans Koch) geben einen kleinen Eindruck von Limburg.
Wer gerne mehr wissen möchte, bitte den Link anklicken:
https://de.wikipedia.org/wiki/Limburg_an_der_Lahn
Gärten in Weilburg: der Terrassengarten und der Schlossgarten
zwei Gärten, wie sie unterschiedlicher nicht sein können
Nach der Mittagspause, waren alle wieder termingerecht am Bus und es ging für uns zurück nach Weilburg. Wir hatten einen Termin beim örtlichen Obst- und Gartenbauverein, wir wollten uns den Terrassengarten zwischen der Lahn und dem Altstadtfelsen anschauen.
Dieser private Hanggarten wurde Ende des 19. Jahrhunderts angelegt. Seit ungefähr 1960 wurde der Garten nicht mehr bewirtschaftet und die gesamte Anlage verfiel zusehends. Im Jahr 2004 wurde die Anlage auf Initiative der Stadt Weilburg durch den Obst- und Gartenbauverein Weilburg angepachtet
und die Gärten neu angelegt.
Es gibt verschiedene Obstarten, einen kleinen Weinberg mit historischen und modernen Weinreben, einen Kräutergarten mit Heil-, Duft- und Gewürzpflanzen usw.
Auch der "Europa-Brunnen" zählt zu den Attraktionen dieser Schau- und Nutzgartenanlage.
Weitere Informationen und Fotos findet man unter:
http://www.ogv-weilburg.de/ oder unter:
http://www.weilburg-lahn.info/sehwert/terrassengarten.htm
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Nach der Führung wurden wir von den Garten-freunden aus Weilburg zur Weinverkostung eingeladen.
Eine angenehmen "Kühle" herrschte im Weinkeller des Gartenbauvereins.
Dann mussten wir wieder zurück zu knapp 30 Grad, wir wollten uns noch den Schlossgarten anschauen ....... und zum Abendessen sollten wir ja auch wieder pünktlich im Hotel sein.
Die Koffer sind gepackt, wir müssen die Heimreise antreten. Um 07:30 Uhr ist Frühstück, um 08:30 Uhr Abfahrt. Wir verlassen Weilburg und das Hotel "Lahnschleife", in dem wir sehr gut untergebracht waren.
Über Wetzlar, Gelnhausen und Bad Brückenau geht es nach Bad Kissingen. Im Bus machen wir noch einen kleinen Mittagsimbiss - das 3-Gänge-Menü = Wiener, Brot und Senf.
In Bad Kissingen werden wir zu einer Stadtführung durch die Altstadt und den Kurpark erwartet.
Bei freier Zeiteinteilung hatten wir nach der Stadtführung noch die Möglichkeit zum Kaffeetrinken.
Andere ließen sich ein Eis schmecken. Gegen 15:30 Uhr verlassen wir Bad Kissingen. Über Schweinfurt und Bamberg geht es Richtung Heimat. In Allersberg verlassen wir die Autobahn zu einem "letzten Einkehrschwung" und fahren nach Ebenried ins "Goldene Lamm" zum Abendessen.
Kurz nach 21:00 Uhr sind wir wieder in Vohburg. Unsere 4-Tages-Fahrt ist vorbei. Aber auch im nächsten Jahr sind wir wieder unterwegs. Mal schauen, wo uns der Weg hinführt?
Vohburg, am 22.11.2018 HPStoll