Unser Vereinsausflug 2019   >>>    "Rund um den Bodensee"

In Zusammenarbeit mit dem Reiseunternehmen Bäuml haben wir wieder ein abwechslungs-reiches Programm zusammengestellt, das uns diesmal an den Bodensee führt.

Trotzdem sind wir schon fast "international" unterwegs, Lindau im Bodensee ist "gerade noch" Bayern. Unser Hotel liegt in Baden-Württemberg, ein Ausflug bringt uns durch Vorarlberg und die Schweiz nach Lichtenstein. Und die Insel Mainau? Ist die nicht schon fast Schweden?

Diese Frage wird sicher am dritten Tag unseres Vereinsausflugs geklärt werden.

Aber der Reihe nach:

Donnerstag, 30.05.2019   -  Christi Himmelfahrt

Um 05:30 Uhr starten wir in Vohburg.

Über die Autobahnen A9, A 92, 99 und A 96  geht es zunächst Richtung Memmingen mit einem kurzen Zwischenstopp an der Rastanlage Lechwiesen-Nord.

Bei unserem Busfahrer Georg und seiner Frau Theresa sind wir wieder in besten Händen und fahren nach dem Weißwurst-Frühstück gestärkt weiter nach    L i n d a u ,      wo wir zu einer Stadtführung

erwartet werden. Die ehemalige Freie Reichsstadt gehört seit 213 Jahren zu Bayern.

Wahrzeichen der Stadt ist ihre Hafeneinfahrt, die vom neuen Lindauer Leuchtturm und vom Bayerischen Löwen flankiert wird.  Das gewachsene Altstadtensemble auf der Lindauer Insel wird von zahlreichen Kaufmanns- und Handwerkerhäusern mit den typischen Dachgauben und Holzsäulen-Schnitzereien geprägt.


Gut zwei Stunden waren wir in Lindau unterwegs und haben z. B. den Diebs- und den Mang-turm, den Lindavia-Brunnen, das alte Rathaus, den Marktplatz und vieles andere mehr angeschaut.

Anschließend war noch Zeit zur freien Verfügung bevor wir um ca. 14:30 Uhr unser nächstes Tagesziel,

ein Denkmal der besonderen Art angesteuert haben.

 

Fotos von

Hans Peter Stoll,

Inge Wolfsteiner  u.a.



Die Hofanlage Milz

in Retterschen (Gem. Kressbronn)

ein ehemaliger Bauern- und Schultheißenhof.

Heute geben die vier freistehenden Gebäude aus drei Jahrhunderten einen eindrucksvollen Einblick in das Leben früherer Zeit:

das Haupthaus mit Wohnräumen und Stallungen, die Scheuer, die Remise und das Backhaus.

Die Wohnräume dieses Einhauses - Mensch und Tier leben unter einem Dach - wurden 1855 vom Schultheiß Franz Josef Huster der damaligen Gemeinde Nonnenbach neu erbaut und mit einer Amtsstube ausgestattet, in der die Gemeindeverwaltung bis 1870 ihren Sitz hatte.

So, wie die Generationen sie zusammengetragen haben, ist die Ausstattung der Wohnräume in ihrem originalen Zustand heute noch erhalten


Zum ersten Mal erwähnt wird das  Hofgut Milz im 9. Jhd. in einem Dokument des Klosters St.Gallen.

Über Generationen wurde der Hof in der Familie weitergegeben, bis Theresia Milz, die letzte Bewohnerin des Hofs im Jahr 2000 verstarb.   >>>>   eine tragische Geschichte:   

Kurz nach Beginn des zweiten Weltkriegs heiratete sie. Kurz darauf wurde ihr Mann eingezogen und fiel an der Front. Theresia Milz heiratete nicht mehr, sondern lebte hier und betrieb den Hof mit ihrem behinderten Bruder. Und die Zeit scheint seit 1945 stehen geblieben zu sein; die Kriegerwitwe Milz besaß weder Bad noch Zentralheizung, keinen Kühlschrank, keinen Elektroherd, kein fließendes kaltes und schon gar kein warmes Wasser.

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Im Bereich zwischen Backhaus und Remise wurde 2008 von Kressbronner Senioren ein traditioneller Bauerngarten angelegt.


Nach dem Besuch der Hofanlage Milz fahren wir weiter auf der B 467  nach Tettnang

zum 3*** Hotel  "Das Rad"


Freitag, 31. 05.2019

Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir zu einem Ganztagesausflug und besuchen:

  • das Fürstentum Liechtenstein - ein weltoffener Kleinstaat und erfolgreicher Finanzplatz
  • die Stadt Hohenems mit der Schokoladengenusswelt Fenkart
  • und Bregenz  mit seiner Seebühne, der Uferpromenade und der Altstadt

Das Fürstentum Liechtenstein ist der sechstkleinste Staat der Welt. Bis 1806 war diese heute 'konstitutionelle Erbmonarchie' Bestandteil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

Die Fürsten von Liechtenstein stammen ursprünglich aus Niederösterreich. Sie kauften 1699 die Herrschaft Schellenberg und 1712 die Grafschaft Vaduz.. Mit kaiserlichem Diplom vom 23. Januar 1719 wurden die beiden Gebiete vereint und zum Reichsfürstentum Liechtenstein erhoben.

Liechtenstein ist zwar klein, als zentraler Standort aber trotzdem sehr attraktiv (und teuer!).

Bei einer 2-stündigen Landesrundfahrt lernen wir die Umgebung etwas genauer kennen und ein Stadtspaziergang durch die Hauptstadt Vaduz rundet das Ganze ab.


Spaziergang durch Vaduz - hier sind wir auf dem Weg zur Kirche "St. Florian" und zur Fürstengruft
Spaziergang durch Vaduz - hier sind wir auf dem Weg zur Kirche "St. Florian" und zur Fürstengruft


Nach dem Stadtspaziergang waren wir froh, endlich eine Sitzgelegenheit gefunden zu haben und konnten uns etwas ausruhen, bevor wir mit dem Bus das nächste Ziel ansteuerten:  Hohenems in Vorarlberg   ....  das zur Zeit Napoleons von 1809 bis 1814 sogar zu Bayern gehört hat und nach einem vierjährigen Streit um die Besitzrechte wieder an das Haus Habsburg fiel. 1797 eröffnete in Hohenems das erste Kaffeehaus Vorarlbergs. Das Schlosskaffee Fenkert, das wir besuchen wollen, bietet nicht nur Kaffee und Kuchen.

Wir sind dort auf der "Schokoladenseite des Lebens" und tauchen bei einer Verkostung ein in die sinnliche Welt des braunen Goldes!

Das Schloßkaffee Fenkert erwartet uns.
Das Schloßkaffee Fenkert erwartet uns.

Nach einem kleinen

"Verdauungsspaziergang"

durch Hohenems (hier der Neptunbrunnen) - fahren wir um ca. 17:00 Uhr weiter zu unserem nächsten Ausflugsziel:

>>>   Bregenz

Wir wollen uns die größte Seebühne der Welt anschauen.

Pro Vorstellung erleben hier im Sommer bis zu 7.000 Besucher die weltweit beachteten Inszenierungen der Bregenzer Festspiele - hier das Bühnenbild zu Rigoletto (aktuelles Programm).  

Nach dem Besuch der Seebühne sind wir über die Uferpromenade geschlendert und haben uns noch ein wenig die Altstadt angeschaut. Viel Zeit blieb leider nicht, da wir zu einem festen Termin (Abendessen) wieder im Hotel sein mussten.


Samstag, 01.06.2019

Heute haben wir das Frühstück um eine halbe Stunde vorgezogen, um so früh wie möglich unsere erste Station des Tagesausflugs zu erreichen, die 38 Kilometer entfernte 

Birnau, das "Barockjuwel" am Bodensee.

Die Wallfahrtskirche erhebt sich als markante Landmarke auf einem Hügel-vorsprung am Ufer des Überlinger Sees.

Die vordere Fassade sollte parallel zum Seeufer stehen und dadurch weithin sichtbar über dem See thronen, wie ein Bindeglied zwischen Gottes Schöpfung und dem Himmel. Die Umgebung der Kirche ist bis heute nahezu unbebaut, so dass keine anderen Gebäude die Sichtbarkeit beein-trächtigen. Man nahm zugunsten der Fern-wirkung sogar in Kauf, dass der Altar nicht, wie bei Kirchen üblich, nach Osten ausge-richtet werden konnte.


Der Honigschlecker
Der Honigschlecker
Blick von der Birnau auf den Überlinger See
Blick von der Birnau auf den Überlinger See

Nach der Besichtigung der Klosterkirche Birnau fahren wir zurück nach Meersburg, wo wir mit einer örtlichen Reiseleitung einen geführten Stadtspaziergang unternehmen.

Dass uns zum Empfang eine Musikkapelle aufspielt, konnten wir beim besten Willen nicht ahnen.

Zeitgleich mit unserer Stadtführung war ein Spielmannszug für eine Benefizveranstaltung in Meersburg unterwegs.
Zeitgleich mit unserer Stadtführung war ein Spielmannszug für eine Benefizveranstaltung in Meersburg unterwegs.

Wir sehen die wichtigsten Plätze der historischen Altstadt, blicken von der Schlossterrasse auf den Bodensee und müssen uns dann schon sputen, um mit der Fähre Meersburg - Konstanz die andere Seite des Sees zu erreichen.


Wir warten auf den Bus. Von Meersburg geht es mit der Fähre weiter nach Konstanz. Wir wollen auf die Mainau.
Wir warten auf den Bus. Von Meersburg geht es mit der Fähre weiter nach Konstanz. Wir wollen auf die Mainau.

Die Mainau  - ein florales Paradies

Bedingt durch das günstige Bodenseeklima wachsen auf dem tropfenförmigen Eiland Palmen und andere mediterrane Pflanzen im Schlosspark. Wegen ihrer reichen subtropischen, teilweise auch tropischen Vegetation wird die Mainau auch als "Blumeninsel im Bodensee" bezeichnet.

Der 2004 verstorbene Graf Lennart Bernadotte nannte seine Insel gerne das "Blumenschiff."

Er beschreibt sie mit folgenden Worten:

"Sie ist eine kokette kleine Dame, diese Mainau, die stets uns ständig große Aufmerksamkeit fordert, noch mehr Liebe und vor allem unaufhörlich neue Kleider."

Mit dem ständig wechselnden Blütenflor ist die Mainau zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis.

Staudengarten, Arboretum,  Rosen-garten, Dachgarten, Palmenhäuser, Schmetterlingshaus - und - und - und

Es lässt sich gar nicht alles aufzählen - für jeden ist das richtige dabei. Die Mainau-Gastronomie bietet kulinarischen Genuss vom Imbiss bis zum Mehr-Gänge-Menü. 

Und dann ist auch noch das

Vielfalt, Trends und Lifestyle für den Garten


Dieses farbenfrohe Bild haben wir bewusst als Einstieg für die folgende Bildergalerie gewählt. 

Und mit diesem Foto möchten wir uns von der Insel Mainau verabschieden. Wir hatten einen schönen Tag, der uns lange im Gedächtnis bleiben wird.


Sonntag, 02.06.2019     -   Rückreisetag

Nachdem uns die Rückreise durch das Allgäu führt, wollen wir noch in einer Käserei Station machen. Als weiterer Kunst- und Kulturgenuss steht das Kloster Roggenburg auf dem Programm und auch für einen letzten Einkehrschwung haben wir ein Gasthaus in Bayrisch-Schwaben gewählt. Wir essen im Landgasthof Asum in Laimering zu Abend.

In der Schaukäserei Vogler, eine der letzten privaten Rohmilch-Käsereien Baden-Württembergs, wird aus naturbelassener Rohmilch, frei von jeglichen Zusätzen in  traditionellem Handwerksverfahren Käse hergestellt.

"Das Allgäu ist da, wo braune Kühe, grüne Wiesen und die typischen Grasberge das Landschaftsbild prägen", heißt es in einem Prospekt. (und .. es fängt da an, wo der rentable Getreidebau aufhört).  Auch der Tourismus profitiert vom "Milchland Allgäu"

1880 wurde in Aichstetten die erste eingetragene Molkereigenossenschaft gegründet, der bald weitere folgen. 

Die Geschichte der Käserei Vogler,

Bad Wurzach, OT Gospoldshofen, die wir heute besuchen, geht zurück auf eine kleine "Käseküche" im Mangler-Hof, wo gegen Ende des 20. Jhd. eine Art Bergkäse produziert wird.,

Die Schaukäserei Vogler stellt bis heute Käse im traditionellen Handwerksverfahren her. 

In einer der letzten privaten Rohmilch-Käsereien Baden-Württembergs wird der Käse ohne jegliche Zusätze aus naturbelassener Rohmilch gefertigt.

Bevor wir mit der Führung starten konnten, wurden wir erstmal "standesgemäß eingekleidet".


Das Käsereimuseum  zeigt, wie vor hundert Jahren und in den 1930er Jahren im Allgäu Käse produziert wurde.

Wie die Löcher in den Käse kommen und der gute Käse entsteht, erfahren wir bei der Käsereiführung; sie dauert ca. 45 Minuten.


Nach der Besichtigung und Verkostung konnte natürlich auch Käse gekauft werden.


Von Gospoldshofen geht es zurück auf die Autobahn.

Am Memminger Kreuz wechseln wir auf die A 7  und fahren auf dieser Richtung Norden bis zur Ausfahrt Illertissen - von dort weiter auf der Landstraße zum Kloster Roggenburg. Hier haben wir die Möglichkeit im Klostergasthof die Mittagspause zu verbringen.


Das Kloster Roggenburg ist ein Chorherrenstift des Prämonstratenser-Ordens im Landkreis Neu-Ulm, das als abhängiges Priorat der niederbayerischen Abtei Windberg geführt wird.

Das Kloster betreibt eine Bildungsstätte und ein Museum. Es ist überregional durch die fast unverändert erhaltenen barocken Gebäude bekannt.

Der Verein der Freunde des Klosters Roggenburg e.V. veranstaltet seit 1986 regelmäßig mit Organisten aus dem In- und Ausland hervorragende Orgelkonzerte.

Nach zehnjähriger Zeit des Planens, Renovierens, Restaurierens und Sanierens im Inneren

wie im Äußeren wurde der Klosteranlage 2015 ihre barocke Schönheit zurückgegeben.

Das Klostergebäude steht unter Denkmalschutz. Der wieder hergestellte Klostergarten, ein Gemeinschaftswerk mit "Ländlicher Entwicklung" und Gemeinde ist öffentlich zugänglich.

2016 wurde dem Garten durch die Vermittlung des Gartenbauunternehmers DEHNER ein kleines Labyrinth hinzugefügt, das Ranken von 300 verschiedenen Efeusorten bilden.   

Um 13:45 Uhr treffen wir uns hinter dem Torhaus der Klosteranlage.

Wir haben eine Führung durch Kirche und Kloster gebucht - auch ein 20-minütiges  Orgelkonzert.

Für manchen Musikliebhaber hätte es gerne länger dauern können, aber man muss halt an alle denken   ..... 


Blick in den Klostergarten
Blick in den Klostergarten
Das Efeulabyrinth
Das Efeulabyrinth

Um 17:30 Uhr machen wir uns auf die Heimreise. Erlebnisreiche Tage liegen hinter uns.

Auf der Autobahn Ulm - Augsburg - München geht es bis zur Ausfahrt Dasing. Von dort

sind es nur wenige Kilometer bis Laimering.

Im Landgasthof Asum machen wir gemütlich Brotzeit. Wir können die GUTE KÜCHE sehr empfehlen. Vielleicht liegt sie ja bei einem anderen Ausflug wieder "an der Strecke."


Vohburg, 12.10.2019                                  HPStoll