Wildfrüchte in unserem Garten

Durch den Wegfall von ca. 2800 qm Fläche  (zwischen dem verbliebenem Vereinsgarten und dem ehemaligen "Kammgarten" hinter der Gumpbachstraße)  gingen auch verschiedene Wildfrucht- und Vogelnist-/Vogelnährgehölze verloren. Wir sind bestrebt, hier nach und nach wenigstens einen kleinen Ausgleich zu schaffen. Bis jetzt wurden zwei Holunder und zwei Apfelbeeren angepflanzt.


Holunder  -  Sambucus Nigra

Das Thema Holunder ist unter   Projekte - Gartenschau Pfaffenhofen    umfassend dargestellt worden. Wir möchten hier nur die zwei neugepflanzten Holler vorstellen.

Schwarzer Holunder 'Haschberg'   -  Sambucus nigra 'Haschberg'

Habitus
Habitus
Blüte
Blüte
Frucht
Frucht

Bei der  Holundersorte Haschberg  handelt es sich um eine ertragreiche Sorte mit sehr großen Fruchtdolden. Sie wurde am Versuchsgut des Bundesamtes für Wein- und Obstbau Klosterneuburg -

11 km nördlich von Wien gelegen selektiert. Sie entstammt einer Züchtung aus Wildformen der Klosterneuburger Donauauen und kam 1965 auf den Markt. Die weißen Blüten erscheinen von Mai bis Juni, danach entwickeln sich dann die dunklen Beeren,  die je nach Wetterlage und Standort,  ab September reifen.  Die Beeren des Sambucus nigra Haschberg eignen sich hervorragend für die Herstellung von Saft und Gelee. Roh sollten die Beeren nicht verzehrt werden.

Das Blattwerk ist grün, laubabwerfend und lanzettartig gefiedert. Der Wuchs ist strauchartig, gut verzweigt, sehr stark mit langen Jahrestrieben. Die Blütenfarbe ist rahmweiß; die Blütezeit: Mai - Juni. Die Früchte: große, blau-schwarz glänzende Doldentrauben bis zu 1000 g, bis in den Oktober haftend. Das Fruchtfleisch ist mittelfest. Die Genussreife in der Regel: Monat September.

An den Boden stellt der Holunder Haschberg keine besonderen Ansprüche, er bevorzugt humose, normal feuchte Standorte in sonniger oder halbschattiger Lage. Geeignet ist diese Pflanze sowohl für  lockere Hecken als auch als Solitärpflanze.  Die Wuchshöhe liegt bei 3-5 m; die Wuchsbreite beträgt 2-4 m und die Wuchsgeschwindigkeit ist 30-60 cm/Jahr.

Geschlitzblättriger Holunder 'Laciniata'   -  Sambucus nigra 'Laciniata'

'Laciniata' - Blatt
'Laciniata' - Blatt
'Laciniata' - Blütenstand
'Laciniata' - Blütenstand

Sambucus nigra 'Laciniata' ist eine Varietät des heimischen Holunders und wurde 1950 in Deutschland gefunden. Der Hauptunterschied vom Geschlitztblättrigen Holunder zur Wildart liegt vor allem in seiner zierlichen Belaubung. So sind die kräftig grünen Blättchen regelmäßig tief eingeschnitten. In Blüte und Frucht liegt keinerlei Abweichung zum einheimischen Schwarzen Holunder vor.
So erblühen im Juni die vielen kleinen Blüten an den untertassengroßen Trugdolden in einem weiß bis gelblich-weißen Farbton und verströmen ihren authentischen feinen Duft. Im Frühherbst sind dann die reifen schwarzen Früchte bereit zur Ernte oder einfach nur als Baumschmuck zu bewundern. Anfang Winter verliert dieser Großstrauch dann seine Blätter und geht in Winterpause.  Sonnige Standorte zieht der Geschlitztblättrige Holunder vollschattigen Plätzen gegenüber vor. Der Boden sollte humose und locker, aber nicht zu trocken sein. Der Wuchs des frostharten Geschlitztblättrigen Holunders erreicht in seiner Höhe zwischen 3 bis 5 m und in seiner Breite zwischen 2 bis 3 m. Seine Wuchsform ist insgesamt etwas buschiger als die Art und er fügt sich hervorragend in kleinere Gärten ein. Der Geschlitztblättrige Holunder punktet mit seinem zierlichen Laub in jeder Hinsicht.


Apfelbeere  -  attraktives Wildobst aus Nordamerika

 

Die Apfelbeere (Aronia) wird von den nordamerikanischen Ureinwohnern schon seit Jahrhunderten als Vitaminquelle geschätzt.

Sie liefert nicht nur gesunde Früchte, sondern zeigt auch eine ausgesprochen schöne Herbstfärbung – Gründe genug, sich den robusten Strauch in den Garten zu holen.

Die Apfelbeere (Aronia) ist ein etwa mannshoher Strauch aus der Familie der Rosengewächse. Um 1900 entdeckte der russische Botaniker und Pflanzenzüchter Iwan Wladimirowitsch Mitschurin die Apfelbeere und brachte sie nach Russland, wo sie wegen ihrer extremen Frosthärte bald großflächig angebaut wurde – hauptsächlich als Farbstofflieferant für die Lebensmittel- und Pharma-Industrie.
Mittlerweile gibt es in vielen osteuropäischen Ländern und in Skandinavien Aronia-Plantagen. Auf dem Gebiet der ehemaligen DDR wird die Apfelbeere schon seit fast 40 Jahren angebaut, aber auch im restlichen Deutschland entdecken immer mehr Obstbauern das Wildobst als interessante Alternative zu den klassischen Obstsorten.

Apfelbeere 'Viking'    -  Aronia melanocarpa 'Viking'

Die finnische Züchtung 'Viking' stammt aus der wilden Aronia. Sie ist seit den 1970er Jahren bedeutungsvoll und mehr als ein Geheimtipp und hat sich als Zier- und Nutzgehölz einen festen Platz in heimischen Gärten erobert. Es bedarf keiner speziellen Böden, um die robuste und anpassungs-fähige 'Viking' anzubauen. Der ideale Zeitpunkt zur Pflanzung, als einzeln stehender Strauch oder als Hecke, ist vom Frühjahr bis zum Spätherbst. Schon im zweiten Standjahr stellen sich erste Erträge ein. Ein winterlicher Auslichtungsschnitt des Strauches, ist alle drei bis vier Jahre zu empfehlen. Die winterlichen Frostperioden in mitteleuropäischen Gefilden überstehen die Pflanzen in den meisten Fällen ohne Schwierigkeiten, denn die Winterhärte ist sehr gut.

'Viking' wächst als aufrecht wachsender Strauch mit leicht überhängenden Trieben und erreicht eine Höhe von 1,50 bis 2,00 m. Die Belaubung bringt dunkelgrüne, eiförmige Blätter, die sich im Herbst rotorange färben. Die Pflanze blüht im Mai mit weißen, lockeren Blütendolden. Etwa 10-20 Blüten werden pro Dolde am Triebende ausgebildet. Daraus entstehen große, flachkugelige, schwarze und glänzende Früchte. Erntezeit ist August bis September.

Apfelbeere 'Hugin'   -   Aronia melanocarpa 'Hugin'

Die Sorte Hugin ist eine Züchtung aus Schweden, die sich besonders durch ihre gute Winterhärte hervortut. Sie setzt gut Früchte an, die in kleinen Dolden mit 2-5 Früchten  heranwachsen und bringt hohe Erträge hervor. Wie bei den anderen Aroniasorten auch, blüht dieses Kultivar weiß, der Blatt-austrieb - ovale Blätter mit gezacktem Rand - ist braunrot und die Herbstfärbung prächtig orange-rot.

Die Sorte Hugin sichert gleichmäßige, hohe Erträge mit einem hohen Vitamin C Gehalt. Da die pflaumen-farbenen Früchte  weniger Gerbstoffanteile enthalten, sind sie geschmacklich etwas gefälliger, als ihre Artwandten. Erntezeit ist September bis Oktober. Ohne Frost können sie bis November am Strauch hängen.  Die Wuchshöhe von 'Hugin' beträgt 0,80 - 1,30 Metern, die Wuchsbreite 1,00 m.


Die Fotos stammen von Wikimedia und Hortipedia. Sie sind mit ihrem Ursprung verlinkt.

Einzelheiten zu den Urhebern siehe  -  Bildnachweise  -  (Impressum).

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aus der "beschreibenden Sortenlisten des Bundesamtes für Sortenschutz  (BSA)":

PDF-Datei:   Wildobst  1999

Die  "Sortennamen"  sind mit Baumschulen (bzw. deren Shops) verlinkt und sollen weitere Produktinformationen liefern.  Die Auswahl ist zufällig und stellt keine Bewertung unsererseits dar !!!


Vohburg, am 06.04.2018    HPStoll